Tageslicht schützt nicht nur die Augen

Tageslicht ist einfach gut

Unser moderner Alltag schließt natürliches Sonnenlicht weitgehend aus. Licht dient nur als Mittel zum Zweck, um (halbwegs) gute Sehverhältnisse zu schaffen. Wer aber jemals im Licht einer Tageslichtlampe Seharbeit geleistet hat, kennt den Unterschied und möchte das Tageslicht nicht mehr missen. Eine ausreichende Dosis Tageslicht ist deshalb nicht nur für unsere Augen sondern auch für unsere Gesundheit immens wichtig.

Sonnenlicht – oder Tageslicht – ermöglicht uns nicht nur das Sehen. Es wirkt sich auch stark auf unser Wohlbefinden aus.

Tageslicht wirkt direkt im Gehirn

Das Tageslicht erreicht über die Netzhaut unser Gehirn. Sein Weg geht aber nur zum Teil über die Sinneszellen, die wir zum Sehen benötigen.  Ein großer Teil wirkt auf die so genannten Ganglienzellen der Netzhaut. Diese besitzen einen weiteren Farbrezeptor, das Melanopsin, wie erst vor wenigen Jahren entdeckt wurde. Der größte Teil des Lichts wird übrigens nicht zum Sehen verwendet sondern für diesen Teil der Sehbahn eingesetzt. Die Ganglienzellen schütten wenn sie durch Licht angeregt werden Botenstoffe aus, die im Gehirn unsere innere Uhr regulieren. Und unsere innere Uhr reguliert in unserem Körper eine ganze Menge Vorgänge, wie Puls, Hormonausschüttung, Körpertemperatur oder Wachheit.

Sie erregen dabei den so genannten Nucleus suprachiasmaticus, kurz SCN. So wird  die Produktion von Melatonin in der Zirbeldrüse gehemmt. Melatonin ist das „Schlafhormon“, das bei Dunkelheit vermehrt gebildet wird. Signale aus dem SCN lassen andererseits die Konzentration des Botenstoffes Serotonin steigen. Serotonin ist ein Botenstoff, der auf Herz-Kreislauf, Appetit und Stimmung wirkt.
Ein Mangel an Serotonin macht uns schlapp, energielos und schlecht gelaunt. Serotoninmangel ist vermutlich auch für die Winterdepression verantwortlich.
Deswegen ist es wichtig, sich möglichst oft im Tageslicht aufzuhalten. Licht hat viele positive Effekte auf unsere Gesundheit. Der moderne Mensch hält sich aber oft zu wenig bei hellem Tageslicht und zu oft in geschlossenen Räumen auf. Herkömmliches Kunstlicht hat aber keinen Effekt auf unsere Gesundheit.

Tageslicht macht glücklich.

Das ist schon lange bekannt. Vor wenigen Jahren entdeckten Forscher das Melanopsin, ein Farbrezeptor in den so genannten Ganglienzellen der Netzhaut. Dieser Farbrezeptor ist nicht am Sehvorgang beteiligt sondern leitet seine Signale direkt ins Gehirn weiter. Eine Aufgabe dieser Zellen ist die Regulation der Ausschüttung des Schlafhormones Melatonin. Damit sind sie an der Regulation des Tag-Nacht-Rhythmus beteiligt. Die maximale Empfindlichkeit von Melanopsin liegt übrigens bei 480nm, ganz nah am Maximum des Sonnenspektrums.

Tageslicht schützt vor Kurzsichtigkeit

Tageslicht bzw. eine Mangel an Tageslicht wird auch mit der Entstehung von Kurzsichtigkeit in Verbindung gebracht. Bei Kurzsichtigkeit ist der Augapfel zu lang, so dass das Bild nicht auf der Netzhaut sondern davor scharf abgebildet wird, weil der Abstand zwischen Netzhaut und Linse zu lang ist.
Der Aufenthalt im Freien bei hellem Tageslicht hemmt das Längenwachstum des Augapfels durch die Freisetzung von Dopamin. Den Zusammenhang zwischen Licht und Dopamin belegt ein Tiermodell: Ein Dopaminhemmstoff konnte bei Küken den schützenden Effekt des hellen Lichtes aufheben (Nature 2015).

Zahlreiche Studien weisen darauf hin, dass der Aufenthalt im Freien Kurzsichtigkeit bei Kindern vorbeugt. Darüber hinaus ist Kurzsichtigkeit mit dem Bildungsstand verknüpft. Und Bildung findet in der Regel in geschlossenen Räumen bei schlechten Lichtverhältnissen statt.

Wer gleichzeitig gebildet und scharfsichtig sein möchte, sollte daher  seine Studien im Schein von  Tageslichtlampen durchführen.

 Das Sonnenspektrum

Sonnenlicht ist der für unser Auge sichtbare Teil der elektromagnetischen Strahlung der Sonne. Das Sonnenspektrum reicht von extrem kurzwelliger UV Strahlung mit einer Wellenlänge von wenigen Nanometer bis zu langwelligen Mikrowellen mit bis zu 10cm Wellenlänge.
Die größte Intensität hat das Sonnensspektrum im Bereich des sichtbaren Lichts, zwischen 380 und 780 nm, das Maximum liegt bei 500nm im blau-grünen Bereich.
Zum kurzwelligen Bereich hin schließt sich die Ultraviolettstrahlung an. Sie reicht von etwa 380 bis 100nm Wellenlänge. Im langwelligen Bereich finden wir die Infrarotstrahlung. Alle Bereich werden aufgrund ihrer optischen Eigenschaften zur optischen Strahlung zusammengefasst.

Das UV-Licht wird in drei Bereiche unterteilt: UVA-, UVB- und UVC Strahlung.
UVA – Strahlen mit einer Wellenlänge von 315 – 380nm führen zu einer kurzfristigen Pigmentierung der Haut und lassen die Haut altern.
UVB – Strahlen im Bereich zwischen 280 – 315nm bewirken eine langfristige Bräunung der Haut und bieten dadurch auch einen Schutz vor UV Strahlung.
UVC-Strahlung mit einer Wellenlänge von 100 – 280nm wird in den obersten Schichten der Erdathmosphäre absorbiert und gelangt nicht auf die Erde. Normalerweise. Dem Ozonloch haben wir allerdings zu verdanken, dass wir Erdenbürger in neuester Zeit auch Bekanntschaft mit UVC Strahlung machen.

UV-Strahlung steht im Verdacht steht, Hautkrebs zu fördern. Das stimmt. Ein Mangel an Sonnenlicht, vor allem UV-Strahlen, fördert aber noch viele andere Krankheiten. Dabei geht es nicht nur um die Synthese von Vitamin D, das übrigens in weit mehr biologische Prozesse eingreift, als bisher bekannt war.

Wie so oft, kommt es auf die richtige Dosis an.

Vitamin D – das Vitamin, das gar keines ist.

Vitamin D wird in der Haut mit Hilfe der UVB Strahlen der Sonne aus Cholesterin hergestellt. Es trägt zur Knochengesundheit bei. Ein Vitaminmangel in der Kindheit verursacht Rachitis, im Erwachsenenalter führt er zu Knochenschwäche (Osteomalazie) oder Knochenschwund (Osteoporose).

Vitamin D reguliert die Konzentration von  Kalzium und Phosphat im Blut und sorgt für den Einbau dieser Mineralstoffe in den Knochen.  Dazu wird das Vitamin, das in der Haut synthetisiert wird zunächst in der Leber in seine stabile Speicher- und Transportform (25-OH-D3) umgewandelt und dann in den Nieren in seine aktive Form (1,25-OH-D3) überführt.

Es gibt viel mehr Vitamin D

Das ist alles, glaubte man bis vor kurzem. Dabei ist das aktive Vitamin D aus den Nieren nur die Spitze des Eisberges. Je mehr Sonne man tankt, desto besser ist gewöhnlich der Gesungheitszustand. Das kann von den geringen Mengen aus den Nieren nicht kommen. Die bleiben nämlich konstant,egal, wie lange man in der Sonne brutzelt.

Heute weiß man, dass aktives Vitamin D im ganzen Körper synthetisiert wird. Die verschiedenen Organe aktivieren das Vitamin selbst und bauen es nach Gebrauch wieder ab, so dass es gar nicht erst im Blut nachweisbar ist. Erst die moderne Molekularbiologie macht diese Entdeckung möglich.

Dementsprechend musste der anzustrebende Blutspiegel für eine ausreichende Vitamin D Versorgung nach oben korrigiert werden. Bisher ging man davon aus, dass ein Minimumm von 20ng/ml aureichend wäre. Aber für die vielen  neu entdeckten Funktionen reichen die nicht aus. Heute strebt man 30 – 60ng/ml an.

Was tut Vitamin D Gutes?

  • Eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D senkt das Risiko für verschiedene Krebsarten, wie Brust-, Darm- oder Prostatakrebs. Vitamin D ist ein starker Hemmstoff ungeregelter Zellteilung.
  • Vitamin D sorgt für eine bessere Herzgesundheit. Es senkt den Blutdruck und verbessert die Pumpkraft und Stärke des Herzes und
  • es stärkt das Immunsystem und hilft bei Autoimmunerkrankungen wie Multipler Sklerose, Typ-I-Diabetes, Schuppenflechte oder rheumatischer Arthritis.

Reicht das Licht zur Vitaminsynthese?

Zur Synthese von Vitamin D ist eine Bestrahlung von mindestens 18 mJ/cm² nötig. Die liefert das Sonnenlicht nicht immer und überall. Nördlich des 37. Breitengrades, etwa Sizilien oder Los Angeles,  reicht die Sonnenstrahlung nur in den Sommermonaten. Nördlich des 52. Breitengrades – in Deutschland ist das etwa die Höhe  von Osnabrück – ist die Sonne nicht stark genug.

Fetter Fisch enthält reichlich Vitamin D
Fetter Fisch enthält reichlich Vitamin D

Vitamin D kann im Fettgewebe gespeichert werden. Am Ende des Winters sind während der Sommermonate angelegten Vorräte aber in der Regel  stark aufgebraucht. Der Besuch in einem Solarium oder der Gebrauch einer UVB Lampe kann aber die Vitamin D Versorgung während der trüben Wintermonate sicherstellen. Im Solarium muss man darauf achten, dass die Lampen auch einen UVB Anteil aussenden, denn nur er ermöglciht die Synthese von Vitamin D. Wer Vitaminmangel sicher vorbeugen will, kann eine „Vitamin D Lampe*“ benutzen, wie die Androv 3000 UV-B Lampe zur Vitamin D Produktion*.

Noch ein Lesetipp für alle zukünftigen Vitamin D Fans: Heilkraft D – Wie das Sonnenvitamin vor Herzinfarkt, Krebs und anderen Krankheiten schützt *von Dr. Nicolai Worm.

Gefährliche UV-Strahlen?

Wir alle wissen, dass wir uns vor Sonnenlicht in Acht nehmen müssen, weil es gefährliche UV-Strahlen enthält. UV-Strahlen sind nicht gut für die Gesundheit und begünstigen die Entstehung von Hautkrebs.

Aber stimmt das auch?

Jein. Wie so oft ist es die Dosis, die das Gift macht. Es gibt durchaus eine sichere Dosis Sonnenlicht. Man warnt auch nicht auf Badekappen, sich von Wasser fernzuhalten, weil es Tod durch Ertrinken verursachen könnte. Und obwohl das gelegentlich trotzdem vorkommt ist Schwimmen ein gesunder Ausdauersport.

Ähnlich verhält es sich mit dem Sonnenbad. Natürlich darf man nicht in der Sonne brutzeln, bis man den Teint eines Brathähnchens angenommen hat. Aber moderates Sonnenbaden ist sehr gut für die Gesundheit. Nur darf man die gesunde Dosis UV-Strahlen nicht überschreiten und ein Sonnenbrand sollte auf jeden Fall vermieden werden. Dann steht einem gesundheitsfördernden Sonnenbad nichts im Weg.

Die gesunde Dosis Sonnenstrahlen

Die gesunde Dosis Sonnenstrahlen, genauer UVB-Strahlen, beschreibt der Experte Michael B Holick als ein Viertel der Zeit, die es dauern würde, eine leichte Rötung der Haut zu erreichen. Das ist abhängig vom Hauttyp und der Intensität der UVB Strahlen.

Die Intensität der UV-Strahlen ist wiederum von verschiedenen Faktoren abhängig, wie

  • die geografische Lage: Je näher am Äquator, desto intensiver die Strahlung
  • die Jahreszeit: Im sommer scheint die Sonne intensiver als im Winter
  • der Meereshöhe: Je höher man sich befindet, desto weniger Atmosphäre filtert die Strahlen ab.
  • dem Zustand der Ozonschicht, den sie filtert die UV strahlen heraus.
  • reflektierende Oberflächen wie Wasser, Sand oder Schnee

Das muss man eben einschätzen können. Aber man kennt sich ja schon eine Weile. Ein Viertel dieser Zeit ist gut für eine ausreichende Vitamin D Synthese.  Wer länger in der Sonne bleiben möchte, soll sich anschließend mit einem hochwertigen Breitbandsonnenschutz eincremen. Ein Breitbandsonnenschutz filtert sowohl UVB als auch UVA Strahlen aus dem Sonnenlicht. Das ist wichtig, denn ein Zuviel an UVA Strahlen ist ebenso nicht gesundheitsfördernd.

Bis vor kurzem filterteten Sonnenschutzcremes nur UVB Strahlen heraus, um eine Sonnenbrand zu vermeiden. UVA Strahlen hielt man für unbedenklich. Dadurch erhielten die Sonnenhungrigen eine Überdosis UVA Strahlen, von denen man heute weiß, dass sie Melanome verursachen können.

Fakten über UV Strahlen

UV Strahlen werden aud ihrem Weg zur Erde wetgehend durch die Atmosphäre absorbiert. Die UVA- und UVB-Strahlen, die die Erdoberfläche erreichen, dringen unterschiedlcih tief in die Haut ein.

UVA Strahlen dringen tiefer ein, verursachen Faltenbildung und können in sehr hoher Dosis Melanome verursachen.

UVB Strahlen verursachen Bräunung, aber auch Rötung und bei einer Überdosierung auch Sonnenbrand. Sonnenbrand kann die Entstehung von Melanomen begünstigen während eine hohe Dosis UVB-Strahlen weißen Hautkrebs auslösen kann. Generell ist eine gute Bräunung aber ein Schutz vor zu hoher Strahlenbelastung. Nicht zuletzt veranlassen UVB-Strahlen die Bildung von Vitamin D in der  Haut.

Das klingt alles ein bisschen gefährlich, bezieht sich aber auf eine zu hohe Dosierung der Sonnenstrahlen. Nebenbei sei noch benmerkt, dass das Sonnenvitamin D vor Krebs schützt. Selbst Hautkrebs tritt in nördlichen Regionen häufiger auf als in südlichen und Körperteile, die gewöhnlich nicht dem Sonnenlicht ausgesetzt sind, sind häufiger betroffen als nackte Haut. (Quelle: Schützendes Sonnenlicht: Die heilsamen Kräfte der Sonne * von Michael F. Holick )

Strahlung ist Strahlung, egal von welcher Quelle sie stammt. Wem das alles zu unsicher ist, kann deshalb auch eine UV-B-Lampe benutzen. Damit ist die richtige Dosierung leichter einzustellen.

Gute Sonne – schlechte Sonne

Wir sehen: Manche Bereiche des Sonnespektrums sind rundum gesund, andere müssen wohl dosiert werden, wenn man im Sonnenschein Gesundheit tanken will. So muss man unter Umständen auch verzichten, etwa auf Blaulicht, um nicht zu viel UV Strahlung abzubekommen. Das kann man vermeiden, wenn man auf Tageslichtlampen oder andere Lichttherapiegeräte zurückgreift. Sie senden gezielt genau die richtigen Wellenlängen für die gesundheitsfördernden Effekte.

Vom Menschen geschaffener Ersatz für die Natur ist nie besser als das Original. Vollspektrumlampen kommen dem aber schon verdammt nahe. 🙂

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